Verstopfung – das sind die Ursachen für einen trägen Darm
Ein unangenehmes Völlegefühl, harter Stuhl, der Darm streikt. Rund jeder Dritte Bundesbürger leidet unter Verstopfung, wobei Frauen etwas häufiger betroffen sind als Männer. Genau wie ältere Menschen im Vergleich zu Jüngeren. Doch woran liegt es eigentlich, wenn der Stuhlgang stockt?
Die Ernährung – und welchen Einfluss sie auf unsere Verdauung hat
„Du bist, was Du isst“, dieses gängige Sprichwort haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Es beschreibt, was für einen enormen Einfluss die Ernährung auf unseren Körper und unser Wohlbefinden hat. Insbesondere Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse enthalten viele Ballaststoffe. Diese gelangen unverdaut in den Dickdarm, quellen dort auf und erhöhen somit das Stuhlvolumen, was die Darmtätigkeit anregt. Zudem dienen die Ballaststoffe den Darmbakterien als Nahrung. Das stärkt den Darm und auch das Immunsystem. Weißmehlprodukte hingegen – aber auch Quark, Kakao und Schokolade – wirken stopfend und sollten nur in kleinen Mengen konsumiert werden.
Bewegung hält den Darm fit
Wie gut regelmäßige Bewegung für unseren Körper ist, ist allgemein bekannt – und auch der Darm profitiert davon. Sportmediziner sind sich einig: Bereits leichter Sport wie Yoga, Schwimmen oder moderates Joggen aber auch Dehnübungen sowie ein Spaziergang in der Mittagspause sorgen dafür, dass der Darm stimuliert wird und schlechte Bakterien schneller ausgeschieden werden.
Verstopfung durch Stress
Gerät der Darm ins Stocken ist Studien zufolge nicht selten auch Stress eine Ursache. Denn dieser schwächt das Immunsystem des Darms. Als Folge kann es zu einem ungesunden Milieu im Darm sowie zu Entzündungen kommen, so ein Forscherteam aus den USA. Dieses fand im Jahr 2023 heraus, dass sogenannte Gliazellen, die in der Darmwand sitzen, Stressmoleküle erkennen und als Antwort entzündungsfördernde Moleküle produzieren können. Doch was tun gegen chronischen Stress? Experten zufolge helfen Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training, um Stress dauerhaft abzubauen. Aber auch ausreichend Schlaf sowie regelmäßige Bewegung.
Flüssigkeitsmangel – eine Ursache für Verstopfung
Ganz allgemein gilt: Flüssigkeit hält den Stuhl weich. Die gängige Empfehlung lautet dabei, eineinhalb bis zwei Liter pro Tag zu trinken. Oder: 30 bis 35 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht.
Am besten eignen sich dafür kalorienarme Getränke wie Leitungs- sowie Mineralwasser oder ungesüßter Tee. Stellen Sie sich die Getränke in Reichweite, so werden Sie stets an das Trinken erinnert. Wer mag, führt ein Trinkprotokoll. Übrigens: ein Glas lauwarmes Wasser morgens auf nüchternen Magen kann den Stuhldrang begünstigen. Einen ähnlichen Weckruf an die Verdauung hat für viele eine Tasse Kaffee.
Die Einnahme von Medikamenten – eine Ursache für Verstopfungen?
Wer unter Verstopfung leidet, sollte etwaige Medikamente, die temporär oder dauerhaft eingenommen werden, genauer unter die Lupe nehmen. Denn manche Medikamente wie beispielsweise Eisenpräparate, Schmerzmittel, Antidepressiva, Antiepileptika, Parkinsonmittel, Herz-Kreislauf-Medikamente, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie Blutdruckpräparate können als Nebenwirkung zu einem trägen Darm und Verstopfung führen.